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EU Förderung für Kläranlage in Schüttorf

Damit das Schmutzwassersystem störungsfrei und qualitativ gut läuft, sind hochtechnologische Leistungen notwendig. Die vorhandene Technik muss ständig ausgebaut und angepasst werden. Darum kümmert sich der Trink- und Abwasserverband. Aktuell arbeitet das Team der Kläranlage an einem Wärmenutzungskonzept für die Abwärme eines BHKW zur Verringerung der Stickstoff (NH4)-Fracht im Ablauf der Kläranlage Schüttorf in die Vechte. 

Das Vorhaben wird durch Mittel des Europäischen Fonds (EFRE) in Höhe von ca. 900.000 Euro unterstützt, die Gesamtinvestitionssumme beläuft sich auf ca. 2,5 Millionen Euro.


Beschreibung des Projektes

1. Ausgangssituation

Die Kläranlage Schüttorf ist geprägt durch einen hohen Anteil an Textilabwässern. Dadurch ensteht eine erhöhte Stickstoffbelastung im Zulauf der Kläranlage Schüttorf. Innerbetrieblich besteht für den TAV die Möglichkeit, das aus der Klärschlammbehandlung anfallende Trübwasser zu behandeln, um die anfallende Stickstoffmenge zu reduzieren.

Die Behandlung des Trübwassers soll in diesem Projekt durch ein physikalisches Trennverfahren des Ammoniums mit anschließender katalytischer Oxidation des Ammoniums zu Luftstickstoff (N2) erfolgen. Sowohl die Strippung als auch die katalytische Oxidation erfordert hohe Temperaturen. Die benötigten Wärmemengen können durch die Nutzung der Motor- und Ablufttemperatur des BHKW bereitgestellt werden. Das Kreislaufwasser zur Motorkühlung fällt mit ca. 85 °C an und erwärmt das Trübwasser auf ca. 60 °C, um in der Stripkolonne eine möglichst weitgehende Entfernung des Stickstoffs aus dem Trübwasser zu erreichen.

Zu diesem Zweck wird auch der pH-Wert des Trübwassers auf einen Wert von ca. 10 mit Natronlauge angehoben. Hierdurch wird das Dissoziationsgleichgewicht von Ammonium (NH4+) hin zum leicht flüchtigen Ammoniak (NH3) verschoben. Die mit Ammonium beladene Stripluft wird über einen internen Wärmetauscher sowie durch Nutzung der Abluftwärme des BHKW (ca. 510^°C) auf 350°C erwärmt. Bei dieser Temperatur reagiert das Ammoniak (NH3) in der Stripluft zu Stickstoff (N2), das in die Atmosphäre abgegeben werden kann. Auf diese Weise wird die Stickstoff-Zulauffracht der Kläranlage verringert und die Stickstoff-Ablaufsituation der Kläranlage verbessert.


Ziele und Ergebnisse im Überblick

  • Verringerung von externer Energie durch Erzeugung von Eigenenergie mit einem BHKW - dadurch Senkung der CO-Bilanz der Kläranlage
  • Stickstoff-Frachtminderung durch Wärmenutzung des BHWK - dadurch Verbesserung der Reinigungsleistung der Kläranlage
  • Reduzierung und Vermeidung von zusätzlich benötigten Betriebsmitteln (z. B. Methanol)
  • Wirtschaftlicher Betrieb der Kläranlage Schüttorf

Die Umsetzung des Projektes dient der Vermeidung von:

  • dem Ausbau der biologischen Reinigungsstufe (Bau einer externen Kohlenstoff-Dosierung "Methanol")
  • dem zusätzlichen Einsatz von Energie, zur Erzeugung von Sauerstoff für die erweiterte Biologie
  • zusätzlichen Betriebsmittelkosten, durch den Einkauf einer Kohlenstoff-Quelle
  • zusätzlichen Klärschlamm und -entsorgungskosten
  • einer höheren CO-Bilanz der Kläranlage Schüttorf
  • wasserwirtschaftlichen und biologischen Einflüssen auf das Gewässer durch Steigerung der Kohlenstoff-Fracht im Ablauf der Kläranlage Schüttorf

Weitere Informationen

Wir helfen gerne weiter

Christian Beintken

Bereichsleiter


05923 803-601

beintken@ta-verband.de 

Sie haben Fragen?

Dann melden Sie sich gerne bei unserem Fachbereichsleiter für Abwasserentsorgung.

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